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Gerhard Hücker ist Hono­rar­pro­fessor, Unter­neh­mer und Autor. Er setzt sich für politische Mündig­keit und Eigen­ver­ant­wortung als Fundament einer demo­kra­tischen Gesell­schaft ein.

Seine Themen

  • Fakten versus Meinung – wie retten wir die politische Kultur?
  • Freiheit will gelernt sein – was politische Bildung heute leisten muss
  • Die Vereinigten Staaten von Europa – Utopie oder überfälliger Schritt?
  • Europa braucht seine Bürger – warum politische Mündigkeit zur europäischen Frage wird.

»Politische Mündigkeit ist kein Zustand, sondern ein Prozess – den wir alle mit­ge­stalten müssen.«

Pressematerial

Presseveröffentlichungen

Drei Fragen an Prof. Dr. Gerhard Hücker

»––> Herr Professor Hücker, viele Menschen for­dern heute etwas, aber nur wenige liefern. Woher kommt Ihr Anspruch an Ver­ant­wor­tung?
In Debatten über Wehrpflicht oder sozialen Dienst ist heute oft von Zwang die Rede. Die aktuelle Dis­kus­sion zeigt, wie schwer sich unsere Ge­sell­schaft mit der Idee von Ver­ant­wor­tung tut. Das ist etwas, das meine Ge­ne­ration noch anders gelernt hat.

Ich bin in einem Elternhaus groß geworden, in dem Disziplin selbst­ver­ständ­lich war. Schon als Kind habe ich Klavier gespielt, in unge­heiz­ten Räumen, mit abge­schnit­te­nen Hand­schuhen. Später habe ich unter Tage im Stein­kohle­ber­gbau ge­ar­beitet, um mein Studium zu fi­nan­zieren. Acht-Stunden-Schich­ten, auch sams­tags, mit einem 30-Kilo-Ab­bau­ham­mer. Das war die här­teste Zeit meines Lebens. Aber sie hat mir eines bei­ge­bracht: Respekt vor jeder Form von Arbeit. Und: Ver­ant­wor­tung beginnt immer bei einem selbst.

»––> Sie haben mit 35 Ihre Konzernkarriere be­en­det und sich selbst­ständig gemacht. Warum dieser Schritt?
Ich war Anfang 30, Geschäftsführer einer Konzern­tochter, hatte einen Dienst­wagen mit Chauffeur. Aber ich habe gemerkt: Ich will das nicht. Diese großen Struk­turen, in denen viel geredet, aber nur wenig ent­schie­den wurde, empfand ich als ein­en­gend.
Stattdessen wollte ich unabhängig sein. Also habe ich neu an­ge­fangen, ohne Kredite oder Fremd­kapital. Ich habe mehrere inter­na­tio­nale Firmen im Bereich Tech­ni­sche Hy­giene erfolg­reich auf­ge­baut – kom­plett aus eigener Leistung.
Unternehmertum war für mich dabei nie Selbst­ver­wirk­lichung, sondern immer Aus­druck von Ver­ant­wortung gegen­über den Menschen, die für mich arbeiten, und gegen­über der Ge­sell­schaft, in der ich lebe.

»––> Heute engagieren Sie sich für politische Bildung. Was treibt Sie dabei an?
Ich sehe mit Sorge, wie viele Menschen sich in Meinungen einrichten, ohne die Fakten zu prüfen. Demokratie lebt nicht vom Mitreden allein, sondern von der Fähigkeit zu unter­schei­den: Was ist belegt und was wird behauptet? Was ist Meinung und was gezielte Verzerrung? Mein Wunsch sind mündige Bür­ge­rinnen und Bürger, die sagen: Ich denke selbst, ich prüfe die Ar­gu­mente und ich über­nehme bewusst Ver­ant­wor­tung für unsere Ge­sell­schaft.